Die katholische Pfarrkirche St. Remigius
Noch älter als die mittelalterliche Stadt Bergheim ist die Siedlung Bergheimerdorf, in der sich im 5. oder 6. Jahrhundert nach Christus die Franken ansiedelten und an deren ursprünglichem Standort heute die Pfarrkirche St. Remigius steht.
Der aus Sand und Kies bestehende Kirchberg überragt die Erftniederung um mehrere Meter und bot in früheren Zeiten Schutz vor den häufigen Überschwemmungen. Dies nutzten die Franken für die Standortwahl ihrer Siedlung. Der Kirchberg lieh der Siedlung auch den Namen, denn die Bezeichnung „Bergheim“ bedeutet so viel wie: Siedlung an oder auf einem Berg.
In der fränkischen Siedlung dürfte schon bald eine Kirche erbaut worden sein, vermutlich aus Holz, die als Vorgängerkirche der heutigen Pfarrkirche zu betrachten ist.
In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstand das imposante steinerne Bauwerk. Die Kirche wurde 1175 von Erzbischof Philipp von Heinsberg geweiht. Der bedeutendste Ausstattungsgegenstand der Kirche ist die Pieta (Vesperbild) aus der Zeit um 1480. Sie wurde 1803 aus dem säkularisierten Kloster Bethlehem hierhin übertragen. Deshalb wurde St. Remigius eine Wallfahrtskirche, wie es schon Kloster Bethlehem war.
Die Remigiuskirche birgt eine Besonderheit unterhalb des Gebäudes: sie steht auf Spiralfedern. Durch die Grundwasserabsenkung des Tagebaus entstanden seit den 60er Jahren starke Schäden im Mauerwerk. In einer einmaligen Sanierungsaktion und mit innovativer Technik wurde das gesamte Mauerwerk durch ein Balkengitter unterfangen. Elektronisch gesteuerte mächtige Spiralfedern zwischen Balkenrost und Betonfundamenten gleichen die unterschiedlichen Bodenbewegungen aus.
Die Kirche und ihr Unterbau können im Rahmen öffentlicher Führungen besichtigt werden.
Kontakt
Felicitas Keller
Kreisstadt Bergheim
Wirtschaftsförderung & Tourismus
Bethlehemer Str. 9-11
50126 Bergheim